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«Mother!»: Sollen wir jetzt Angst haben?

Von Valérie Jost · Am 25. September 2017 · 2'307 Mal gelesen


Buhrufe an der Weltpremiere, gespaltene Kritiker: Darren Aronofskys neuer Psychothriller «Mother!» polarisiert wie schon lange kein Film mehr. Dabei ist er höchstens durchschnittlich.

Eine junge, namenlose Frau (Jennifer Lawrence) und ihr ebenso namenloser, viel älterer Ehemann (Javier Bardem) wohnen gemeinsam in einem abgelegenen Haus. Während sie dieses in Handarbeit restauriert, kämpft er als Dichter gegen eine hartnäckige Schreibblockade und distanziert sich zunehmend von seiner Ehefrau. Da kommt ihm ein unerwarteter Gast (Ed Harris) gerade recht. Doch dieser nimmt mit seiner später auftauchenden Ehefrau (Michelle Pfeiffer) das Haus mehr und mehr in Besitz. Die beiden ungebetenen Gäste verstärken die Wahnvorstellungen der kontrollsüchtigen jungen Hausherrin nur noch und gerade als sich die Lage dank ihrer Schwangerschaft wieder zu entspannen scheint, tauchen erneut verrückte Fans auf. Und dieses Mal wird alles nur noch schlimmer.

via GIPHY
Sie kommen: Ein Werk des Dichters löst eine regelrechte Invasion verrückter Fans aus.

Aus dem Drehbuch für «Mother!», das Aronofsky «im Rausch» in fünf Tagen geschrieben hat, hätte vielleicht ein ähnlich guter Film wie «Black Swan», einer seiner neueren Filme, werden können. Leider merkt man, dass Aronofsky nicht nur Regisseur, sondern auch Produzent und Drehbuchautor war – mehr als ein Film voller halbfertiger Ideen ist «Mother!» nicht geworden.

Dabei ist Einiges durchaus sehr gut: Die beklemmende Stimmung im Haus, die einfallenden Fans, die ihrem Dichteridol nahe sein wollen, die unterdrückte Wut der Ehefrau – das alles funktioniert. Anderes wiederum wirkt geradezu lächerlich platt, so etwa der plötzliche Inspirationsschub des Dichters, nachdem seine Frau ihm von ihrer Schwangerschaft erzählt. Er springt halbnackt aus dem Bett und schreit: «Ein Stift! Ein Stift!»


Der Schauplatz, ein grosses Haus, liegt komplett abgeschieden. Quelle: srf.ch

Abgesehen von solchen Episoden enthält der Film eine Fülle an Symboliken, die einen ratlos zurücklassen. Man könnte nun argumentieren, es sei eine Qualität, dass man «Mother!» nicht sofort versteht. Hier ist es jedoch nicht mehr als die Unfähigkeit des Regisseurs, Emotionen zu transportieren.

Dies ist umso erstaunlicher, als die Aufnahmetechnik genau das ständig versucht: Die Kamera klebt förmlich an Jennifer Lawrence, zeigt sie oft in Halbtotale, meist jedoch in Grossaufnahme. Ihr Gesicht und ihre Perspektive machen den Grossteil des Films aus.

via GIPHY
Eine der vielen Metaphern des Films: ein unerklärlicher Blutfleck am Boden, der wohl das Leiden des Hauses darstellen soll.

Es gelingt Aronofsky jedoch nicht, einen Fokus zu finden, sich auf einen menschlichen Abgrund zu konzentrieren und in diesem dann ganz tief zu graben, bis es wehtut – stattdessen schockiert er die Zuschauer einfach mit immer neuen Paranoiaelementen. Wie sehr das dem Film geschadet hat, zeigt sich auch an der schieren Flut an Erklärvideos: Google spuckt für «Mother! explained» unglaubliche 4’550’000 Videoergebnisse aus.

Wie gut, dass uns der Regisseur selbst aufklärt: «Ich wollte irgendwie die Geschichte von Mutter Natur durch ihre Perspektive erzählen.» Nur häuft er in «Mother!» so viele hauptsächlich platte Metaphern und Symboliken an, dass diese Aussage grösstenteils verloren geht. Am Ende steht man erschöpft, verwirrt und trotzdem gelangweilt aus dem Kinosessel auf.


Ein zum Leben erwachendes Haus, zwielichtige Gäste und eine kontrollsüchtige Hauptfigur: Der offizielle Trailer zu «Mother!».

Quelle Titelbild: cineman.ch

«Mother!»: Sollen wir jetzt Angst haben?
Valérie Jost
25. September 2017
4/10
Der grossartige Cast kann die platten Metaphern nicht wettmachen. Eine undurchdachte Kameraführung gibt es quasi als Sahnehäubchen dazu.
4 Overall Score
Höchstens durchschnittlich

Der grossartige Cast kann die platten Metaphern nicht wettmachen. Eine undurchdachte Kameraführung gibt es quasi als Sahnehäubchen dazu.

Inhalt
4
Stil
3
Cast
8
Unterhaltungswert
2
FilmFilmkritikFilmrezensionKino
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Valérie Jost

Valérie Jost studiert Journalismus und Organisationskommunikation am IAM in Winterthur.

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